Meerschweinchen draußen halten

Viele Besitzer von Meerschweinchen stellen sich die Frage, ob man seine Meerschweinchen draußen halten kann. Draußen bedeutet dauerhaft an der frischen Luft, in einem Stall oder auch Gehege. Möglich ist das definitiv. Wie du deine Meerschweine draußen hältst und was es dabei zu beachten gibt, erfährst du hier!

Meerschweinchen können bei einer artgerechten Haltung und guter Pflege ganzjährig ihr Leben im Freien verbringen, das gilt für den Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Artgerecht bedeutet, die Quieker nicht einzeln zu halten und auch nicht im Freien nur im Käfig. Meerschweine benötigen ausreichend Platz, hier erfährst du wie groß ein Käfig sein sollte. Daher empfiehlt sich die Haltung in einem Freilaufgehege oder Stall im Freien.

Wissenschaftler der Universität Bielefeld haben heraus gefunden, dass Meerschweichen, die draußen gehalten werden im Gegensatz zu Meerschweinen in Wohnungshaltung ein erheblich geringeren Cortisolspiegel haben. Das bedeutet, dass für Tiere in Außenhaltung das Stresslevel weitaus geringer ist, als bei einer Haltung in der Wohnung. Das Wohlbefinden bei einer Außenhaltung ist also viel größer bei Meerschweinen.

Umgewöhnung

Wenn auch deine Meerschweinchen draußen gehalten werden sollen, diese das aber bisher noch nicht kennen, muss mann die Meerschweinchen langsam an die Außenhaltung gewöhnen. Das beginnt natürlich zuerst mit der Nahrung. Hoffentlich kommen deine Meerschweinchen auch bald in den Genuss von schönem frischen Gras, das ganz ohne Düngemittel etc. auskommt. Da der ein oder andere Magen von Meerschweinen die Fütterung mit Frischfutter noch nicht kennt, sollte schon vor der Aussetzung im Freien langsam frische Gras oder Löwenzahn zugefüttert werden. So gewöhnt sich dein Meerschweinchen schon mal an die neue Nahrungssituation, die sich zwangsläufig ergibt, wenn du dein Meerschweinchen draußen halten willst.

Der Umzug in das Außengehege sollte bei Meerschweinchen schrittweise erfolgen und erst dann, wenn Nachts kein Frost mehr herrscht. Die Umsiedlung sollte also am besten im Frühjahr erfolgen, wenn für viele auch die Gartensaison im Kleingarten startet. Die Meerschweine sollten zu dieser Zeit bei angenehmen milden Temperaturen erstmal stundenweise ins Freie gesetzt werden. So können sie die Umgebung erkunden, frisches Gras futtern und sich langsam an die Temperaturen und unbekannte Umweltfaktoren wie Vogelgeräusche, Wind oder auch mal ein paar vorbei fliegende Insekten gewöhnen. Die Wiese sollte dabei natürlich vorerst trocken und kein Regen im Anmarsch sein.

Mütter und kranke Meerschweinchen sollten immer geschützt in Innenräumen gehalten werden!

Gehege für draußen

Um Meerschweinchen draußen zu halten, gibt es einiges zu beachten. Das wichtigste ist jedoch immer der Untergrund und das darauf stehende Gehege oder der Stall. Passende und artgerechte Gehege für Meerschweinchen findest du hier: Meerschweinchen Gehege

Bodenbelag

Die Bodenbeschaffenheit des Außengeheges sollte für deine Meerschweinchen so trocken wie möglich sein. Als Bodenbelag können viele Dinge, möglichst natürlich, in Betracht gezogen werden. Toll finden es Meerschweinchen natürlich immer, wenn sie schon draußen gehalten werden, immer frisches Gras zur Verfügung zu haben. Kies, Rinden- Einstreu, Moos, Steinplatten und Ähnliches) als unterschiedliche Bodenstrukturen animieren die Meerschweinchen, das Außengehege zu erkunden. Unterschiedliche Materialien bieten zudem den Vorteil, das Abwetzen der Krallen zu begünstigen.

Mit Steinen, Rohren und vielen anderen Dingen kann man natürliche Unterführungen und Erhöhungen schaffen, die Abwechslung in den Alltag deiner Meerschweinchen bringen. Unterschiedliche Materialien für den Bodenbelag bereichern das Meerschweinchenleben.

Sommer

Meerschweinchen vertragen keine Hitze. Daher sollte das Außengehege, der Stall oder auch der Käfig bei der Außenhaltung entsprechend mit ausreichend Schattenplätzen präpariert sein. Die ursprünglichen Meerschweinchen sind in der Höhe der Anden beheimatet, deshalb kommen deine Fellnasen besser mit Kälte als mit Hitze zurecht. Meerschweinchen haben keine Schweißdrüsen und geben Hitze nur minimal durch einen Hechelmechanismus ab. Wegen des dichten Fell heizen sie sich schnell auf und können somit schnell unter Stress stehen. Eine Hitzeschlag ist also definitiv zu vermeiden.

Ein ausreichender Schutz bei der Haltung von Meerschweinchen draußen vor der Sonne und sich damit ergebenden Hitze ist also äußerst wichtig. Es ist auch immer darauf zu achten, dass die Sonne den Tag über wandert! Ausreichend Wasser zum trinken ist Pflicht und muss immer zur Verfügung stehen.

Winter

winterfest machen

Sollen deine Meerschweinchen auch im Winter im Freien gehalten werden, gibt es einige Maßnahmen, die man vorab durchführen sollte. Die Schlafstelle (Meerschweinchen Haus) sollte so gut wie möglich mit verschiedensten Materialien isoliert werden. Dafür können Stroh, Heu und auch Zeitungspapier genutzt werden. Eine geschützte und isolierte Schlafstelle lässt dein Meerschwein gut durch den Winter kommen. Bei eisigen Temperaturen sollten die Meerschweinchen nicht zwischen drinnen und draußen wechseln, das erhöht deren Stresslevel nur unnötig. Gefrorenes Wasser in den Wassernäpfen und Futterstellen muss regelmäßig gegen Frischwasser ersetzt werden. Sind die Meerschweinchen bereits im Herbst dauerhaft im Außengehege, konnten sie sich ein gutes nährstoffhaltiges Fettpolster für den Winter anfuttern.

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